Was ist ein Fettbrandlöscher?

Fettbrände können vor allem in Küchen schneller entstehen als gedacht. Ein Fehler an der Fritteuse oder eine unbeaufsichtigte Pfanne bergen Risiken für das Entzünden des Öls. Aber auch beim Grillen mit Gas und Holzkohle ist die Brandgefahr nicht zu unterschätzen. Ohne Fettbrandlöscher kann sich ein Fettbrand zu einem verheerenden Feuer ausweiten.

Fettbrandlöscher sind spezielle Feuerlöscher, die für die Brandklasse F, also Öle und Speisefette ausgelegt sind. Öle und Fette entzünden sich ab einer Temperatur von über 280 Grad Celsius von selbst. Es braucht also keinen Funken, um Speisefette, Öle oder Frittierfette zu entzünden. Im Fettbrandlöscher befinden sich spezielle Löschmittel in hoher Konzentration. Im Gegensatz zu anderen Feuerlöschern wie Pulverlöschern oder CO2-Löschern kann keine Rückentzündung entstehen. Dieses spezielle Löschmittel sorgt für eine schnelle und kontrollierte Unterbindung des Feuers, ehe es sich weiter ausbreiten kann.

Wie funktioniert ein Fettbrandlöscher?

Die hochkonzentrierten Löschmittel ersticken Brände mittels des Prinzips der Verseifung. Kommt das Löschmittel durch Auslösen des Fettbrandlöschers in Kontakt mit der brennenden Flüssigkeit, bildet sie eine stabile Sperrschicht auf das Feuer. So wird die Sauerstoffzufuhr sofort verhindert und das Feuer erstickt. Zusätzlich kühlt das Löschmittel und senkt die Temperatur des Fettes unter die selbstentzündliche Marke. Dadurch verhindert ein Fettbrandlöscher das erneute Aufflammen des Feuers. Die Gefahr ist gebannt.

Welche Brände kann man mit einem Fettbrandlöscher löschen?

Fettbrandlöscher sind vor allem für Bereiche vorgesehen, in denen mit Fetten, Speiseölen und Frittierölen gearbeitet wird. Das sind unter anderem:

• gewerbliche Großküchen
• Restaurants
• Systemgastronomie
• Bäckereigeschäfte
• Konditoreien
• Kaffeehäuser und
• Imbissbetriebe.

Mit einem Fettbrandlöscher der Brandklasse F können Feuer, die durch pflanzliche und tierische Fette und Öle ausgelöst werden, eingedämmt werden. Aber der Fettbrandlöscher erweist sich darüber hinaus als wahres Multitalent. Die Feuerlöscher können auch bei Bränden der Brandklassen A und B sowie bei elektrischen Bränden bis zu einer Spannung von 1000 Volt verwendet werden.

Dennoch sind die Fettbrandlöscher kein Ersatz, sondern nur eine Ergänzung zu Feuerlöschern für diese Brandklassen. Sie haben nur eine geringe Kapazität. Nach 15 bis 30 Sekunden sind die Fettbrandlöscher leer. Für größere Brände sind sie daher ungeeignet.

Welche Arten von Fettbrandlöschern gibt es?

Fettbrandlöscher gibt es in unterschiedlichen Größen. Üblicherweise enthalten sie zwischen zwei und sechs Litern Löschmittel. Sie können als Dauerdrucklöscher und auch als Aufladelöscher erworben werden. Der Unterschied zwischen den beiden Arten besteht darin, dass im Dauerdrucklöscher Lösch- und Treibmittel schon gemischt vorhanden sind, im Aufladelöscher sind sie in zwei Kammern getrennt voneinander und mischen sich erst bei Gebrauch.

Fettbrandlöscher als spezielle Feuerlöscher haben viele Vorteile:

• sie löschen Fettbrände auf ideale Weise und verhindern ein Neuaufflammen des Feuers
• das spezielle Löschmittel hat eine kühlende Wirkung
• sie sind universell einsetzbar, auch für kleine Brände der Brandklassen A (feste Stoffe) und B (flüssige Stoffe wie Benzin)
• zusätzliche Schäden in der Umgebung werden nicht verursacht
• Fettbrandlöscher sind frostsicher
• Fettbrand Feuerlöscher sind wiederbefüllbar

In welchen Bereichen sind Fettbrandlöscher Pflicht?

Im privaten Haushalt ist ein Fettbrandlöscher zu empfehlen, aber keine Pflicht. Im gewerblichen Bereich jedoch besteht eine Pflicht für Fettbrandlöscher als Brandschutzmaßnahme. Die Vorschriften besagen, dass in Großküchen und anderen gewerblichen Einrichtungen der Gastronomie bei einer Fettmenge bis zu 50 Litern in einem Behältnis ein Handfettbrandlöscher in greifbarer Nähe positioniert sein muss. Üblicherweise hängen die Fettbrandlöscher in einer speziellen Halterung an der Wand.

Übersteigt die Fettmenge 50 Liter, sind stationäre Löschanlagen unumgänglich. Die kleinen Handgeräte reichen für diese Mengen Öle und Fette meist nicht aus.

Auch wenn ein Feuerlöscher für einen Fettbrand im privaten Haushalt keine Pflicht ist, empfehlen Experten wie wir von der W. Wienerl Feuerlöschtechnik einen Fettbrandlöscher auch für den eigenen Haushalt. So sind Sie beim Frittieren, braten und beim sommerlichen Grillen bestens vorbereitet, sollte es zu einem Brand kommen.
Ist kein Fettbrandlöscher zur Hand, hilft eine Löschdecke. Jedoch sollten Sie im Umgang mit einer Feuerlöschdecke geübt sein, denn es ist nicht so einfach, einen Fettbrand damit luftdicht abzuschließen.

Fettbrand löschen – Der richtige Umgang mit einem Fettbrandlöscher

Ein Fettbrandlöscher wird genauso bedient wie andere Feuerlöscher. Behalten Sie einen kühlen Kopf, auch wenn das Feuer noch so heiß ist.

1. Wenn es möglich ist, trennen Sie das in Brand geratene Gerät oder das Gerät auf dem die Pfanne steht, von der Energiezufuhr wie Strom oder der Gasflasche.
2. Lösen Sie die Sicherung am Fettbrandlöscher. Das ist meist ein Stift, der manchmal noch mit einer zusätzlichen Versiegelung gesichert ist.
3. Richten Sie den Schlauch des Feuerlöschers für Fett direkt auf den Brand. Halten Sie dabei genügend Abstand zum Brandherd.
4. Nun betätigen Sie den Hebel oder den Drehverschluss am Fettbrandlöscher, damit das Löschmittel entweichen kann.
5. Entleeren Sie Fettbrandlöscher vollständig, um sicherzugehen, dass der Brand auch zuverlässig gelöscht wird.

Fettbrandlöscher müssen wie alle anderen Feuerlöscher auch regelmäßig gewartet und überprüft werden. In der Regel geschieht dies im Abstand von zwei Jahren. Die Prüfung muss von einem zertifizierten Sachkundigen ausgeführt werden. Bei sachgemäßer Lagerung und Wartung ist der Fettbrandlöscher maximal 20 Jahre einsatzbereit.

Sie selbst können regelmäßig den Zustand Ihres Fettbrandlöschers zumindest von außen begutachten. Risse, Abschlagungen und Verformungen am Gerät können eine einwandfreie Funktion beeinträchtigen und sollten nicht ignoriert werden.

Achten Sie beim Kauf eines Fettbrandlöschers auf den Aufdruck F, AF oder ABF. Die Buchstaben bezeichnen die Brandklassen, für welche der Feuerlöscher geeignet ist. Beachten Sie beim Kauf, wer im Notfall mit dem Feuerlöscher umgehen muss. Wählen Sie eine Gewichtsklasse, die für all Ihre Mitarbeitenden oder Familienmitglieder gehandhabt werden kann.
Greifen Sie zu einem Handgerät mit Schlauch statt mit einer Auslassdüse direkt am Gehäuse des Fettbrandlöschers. Mit diesem kann die Person das Löschmittel gezielter auf die Brandstelle richten und das Feuer effektiv bekämpfen.

Lassen Sie sich von uns als Experten für Feuerlöschtechnik vor dem Kauf eines Fettbrandlöschers beraten. Wir helfen Ihnen bei der Auswahl und stehen Ihnen auch nach dem Kauf mit unseren geprüften Sachkundigen für die Wartung, Überprüfung und Instandhaltung stets zur Verfügung.